Kommuniziert Euch!? Externe Wissenschaftskommunikation und Popular Music Studies – ein Diskussionsanstoß

Externe Wissenschaftskommunikation, verstanden als wissenschaftsbezogene Kommunikationsangebote für ein nicht-wissenschaftliches Publikum, hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Sichtbar wird dies in Deutschland auch und vor allem in den Bestrebungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Wissenschaftskommunikation in der Auswahl für Förder- und Projektmittel stärker zu berücksichtigen. Es scheint daher angebracht, sich auch in den Popular Music Studies mit dieser Thematik zu befassen. In diesem Artikel möchten wir Beobachtungen zur externen Wissenschaftskommunikation skizzieren, Herausforderungen benennen, Fragen formulieren und Vorschläge unterbreiten, wie künftig mit dem Thema in den deutschsprachigen Popular Music Studies umgegangen werden könnte.

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Einleitung

Was verbindet Barbara Hornberger und Knut Holtsträter, die in der Folge „Sex und Drugs und Tod – Der unsterbliche Mythos vom ‚Club 27‘“ des SWR2 Forums als Expert*innen auftreten (Fournier 2020) mit Thorsten Hindrichs, der den Macher*innen der Dokumentation „Deutsche Pop Zustände“ beratend zur Seite stand (Post und Palacios 2015)? Und was haben Michael Rappe und Oliver Kautny, die zusammen mit der Rapperin Pyranja die Ausstellung „Styles. HipHop in Deutschland“ im rock’n’popmuseum Gronau kuratierten (rock’n’popmuseum et al. 2015), mit Sean Prieske und Daniel Siebert gemeinsam, die für ihren Podcast „Musikgespräch“ jeden Monat eine Folge über Fachgebiete der Musikwissenschaft und musikalische Genres aufnehmen? Sie alle betreiben direkt oder indirekt eine Form „von auf wissenschaftliches Wissen und wissenschaftliche Arbeit fokussierter Kommunikation“ (Schäfer, Kristiansen und Bonfadelli 2015, 13), die im Allgemeinen als Wissenschaftskommunikation bezeichnet wird.[1] Unterschieden wird dabei zwischen interner Wissenschaftskommunikation, die sich hauptsächlich an andere Wissenschaftler*innen richtet, und externer Wissenschaftskommunikation, deren Adressat*innen – wie in den genannten Beispielen – primär nicht-wissenschaftliche Akteur*innen bzw. die allgemeine Öffentlichkeit sind (ebd.; vgl. auch Dernbach, Kleinert und Münder 2012).

Angebote externer Wissenschaftskommunikation gibt es, auch wenn die weit verbreitete Metapher des Elfenbeinturms möglicherweise etwas anderes suggeriert, seit Bestehen der Wissenschaft (ebd., 1f.). Allerdings hat sich die Bedeutung von externer Wissenschaftskommunikation und haben sich die an sie geknüpften Erwartungen im Laufe der Zeit gewandelt. So ist etwa zu beobachten, dass die Ansprüche an die Art und die Reichweite externer Wissenschaftskommunikation insbesondere seit den 1990er Jahren stark gestiegen sind (ebd.; vgl. auch Bauer 2017). Als ein wesentlicher Faktor dafür sind neoliberale Tendenzen zu nennen, die dazu führten, dass von der Wissenschaft erwartet wird, „sich heute mehr denn je zu öffnen, um sich und vor allem den Einsatz der finanziellen Mittel im Verhältnis zur gewonnenen Erkenntnis zu legitimieren“ (Dernbach, Kleinert und Münder 2012, 2). Hinzu kommt ein gesteigertes Interesse von Politiker*innen an evidenzbasierten Entscheidungen sowie das Bedürfnis vieler Menschen, in „Fragen des gesellschaftlichen Lebens und der individuellen Lebensführung“ (Wissenschaftsrat 2021, 13) von wissenschaftlichen Erkenntnissen Unterstützung zu erhalten (ebd.). Seit einigen Jahren wird eine effiziente und effektive externe Wissenschaftskommunikation zudem als notwendig angesehen, um den insbesondere im Zuge eines veränderten Medienverhaltens zunehmend Gehör findenden „Strömungen, die fakten- und wissenschaftsbasierte Informationen in Frage stellen“ (BMBF 2019, 2), zu begegnen (ebd.; vgl. auch Weingart et al. 2017).

Es verwundert daher nicht, dass es sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in einem 2019 herausgegeben Grundsatzpapier zur Aufgabe gemacht hat, das Thema externe Wissenschaftskommunikation verstärkt zu begleiten, zu fördern und – indem Forschungsförderentscheidungen an externe Wissenschaftskommunikation gekoppelt werden – in gewisser Weise auch zu fordern (BMBF 2019, 2). Von geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Fachgesellschaften wurde die Initiative des BMBF grundsätzlich begrüßt. Zugleich wurde aber auch auf potenzielle Probleme hingewiesen, die insbesondere mit der Entscheidung verknüpft sind, externe Wissenschaftskommunikation als Kriterium für Forschungsförderung zu etablieren: zum Beispiel die potenzielle Diskriminierung wissenschaftlicher Themen, die auf geringes öffentliches Interesse stoßen, oder die mögliche Reduzierung von Wissenschaft auf die Produktion nützlicher und eindeutiger Fakten (DSG 2020). Vom BMBF wurden diese Bedenken wiederum in dem ein Jahr später veröffentlichten Papier „Handlungsperspektiven für die Wissenschaftskommunikation“ (FactoryWissKomm 2021) aufgegriffen, in dem sich verschiedene Expert*innen mit den Herausforderungen und Möglichkeiten externer Wissenschaftskommunikation befassten und auf dieser Grundlage konkrete Handlungsempfehlungen für deren weitere Entwicklung und Förderung bis zum Jahr 2030 erarbeiteten.

Vor dem Hintergrund steigender Relevanz von externer Wissenschaftskommunikation scheint es angebracht, sich auch in den deutschsprachigen Popular Music Studies[2] mit diesem Thema zu befassen. Dabei ist zunächst einmal festzuhalten, dass externe Wissenschaftskommunikation von Anfang an fester Bestandteil der Popular Music Studies war. Verwiesen sei hier etwa auf die engen Verbindungen und zum Teil personellen Überschneidungen zwischen Wissenschaft und Journalismus (Ahlers und Jacke 2017, 5f.) oder auf die verschiedenen Formen der Zusammenarbeit zwischen Popularmusikwissenschaft und künstlerischer, wirtschaftlicher, medialer, politischer und bildender Praxis – deren Förderung unter dem Stichwort Interprofessionalität als eines der „Fünf i-s“ im Mission Statement von IASPM D-A-CH fest verankert ist. Nicht zuletzt die Tagung, aus der der vorliegende Band hervorgegangen ist, ist diesem Aspekt teilweise unter dem Stichwort Pop & Public nachgegangen. Allerdings haben wir den Eindruck, dass die zweifellos zahlreich vorhandenen Beispiele externer Wissenschaftskommunikation aus den Popular Music Studies bislang noch recht unverbunden nebeneinander stehen, nicht unter dem Begriff externe Wissenschaftskommunikation zusammengedacht oder überhaupt als solche reflektiert und daher auch nicht an aktuelle Diskurse angebunden werden. Darüber hinaus erscheint es uns, als würde es insgesamt nur wenige wissenschaftliche Arbeiten von Popularmusikwissenschaftler*innen geben, die sich explizit mit externer Wissenschaftskommunikation auseinandersetzen.[3]

Wir entschieden uns daher dazu, dem Thema selbst nachzugehen, und richteten zu diesem Zweck im September 2019 an der Hochschule für Musik und Tanz Köln die Summer School „Populäres Wissen?! Pop*Musikforschung und Wissenschaftskommunikation“ aus. Als Forschende, die selbst keine Expert*innen für externe Wissenschaftskommunikation sind, interessierte uns dabei vor allem, wie wir angesichts von Forderungen nach mehr externer Wissenschaftskommunikation eine angemessene Haltung zu diesem Thema entwickeln können, aber auch welche ganz konkreten Herausforderungen und Möglichkeiten es gibt, wenn externe Wissenschaftskommunikation von einzelnen Wissenschaftler*innen wie uns selbst betrieben wird. Unser Anliegen war deshalb zum einen, einen groben Überblick über bestehende Strukturen sowie Argumente und Kriterien für externe Wissenschaftskommunikation vor allem im deutschsprachigen Raum zu erhalten. Zum anderen (und hier lag der Schwerpunkt) wollten wir möglichst viele verschiedene Formen externer Wissenschaftskommunikation kennenlernen und uns mit diesen konkret und aktiv auseinandersetzen, um herauszufinden, welche davon sich möglicherweise in besonderem Maße für die Kommunikation popularmusikwissenschaftlicher Arbeit und Ergebnisse eignen.

Neben theoretischen Überlegungen standen somit vor allem die Diskussion und, im Rahmen von Workshops, die Erprobung verschiedener Formen externer Wissenschaftskommunikation im Fokus der Summer School. Als Referent*innen luden wir deshalb nicht nur Forschende aus den Popular Music Studies ein, sondern auch und v.a. Akteur*innen, die externe Wissenschaftskommunikation auf professioneller Ebene betreiben. Dazu zählten Rebecca Winkels, die u.a. als Redakteurin bei dem Portal „Wissenschaft im Dialog“ arbeitet, Mario Kaiser, der das Wissensmagazin „Avenue“ (mit-)herausgibt, Gabriele Riquelme, der den „Club Bahnhof Ehrenfeld“ betreibt und dort regelmäßig auch Wissenschaftler*innen zu Vorträgen einlädt, sowie Noelle O’Brien-Coker, die als freie Musikredakteurin u.a. beim WDR tätig ist.[4]

Die Beobachtungen und Erfahrungen, die wir während der Summer School machten, waren wiederum Anstoß für eine weiterführende Beschäftigung mit dem Thema, die in einem Vortrag auf der 4. IASPM D-A-CH-Tagung und schließlich in dem vorliegenden Artikel mündete. In diesen möchten wir nun einige allgemeine Überlegungen zum Thema externer Wissenschaftskommunikation in den deutschsprachigen Popular Music Studies anstellen. Dabei werden wir zunächst Herausforderungen und Aspekte thematisieren, die externe Wissenschaftskommunikation generell betreffen, bevor wir auf jene eingehen, die unseres Erachtens eher spezifisch für das Feld der Popular Music Studies sind. Dabei werden wir auch auf die besonderen Potenziale für externe Wissenschaftskommunikation eingehen, welche die Popular Music Studies unseres Erachtens aufgrund ihrer Verfasstheit und ihrer Forschungsgegenstände bieten. Abschließend werden wir drei weitere Vorschläge unterbreiten, wie mit der Thematik zukünftig umgegangen werden könnte.

Unser Ziel ist es dabei nicht, das Thema in Gänze aufzuarbeiten – das wäre nicht zuletzt angesichts des Aufschwungs, den die externe Wissenschaftskommunikation während der Corona-Krise erfahren hat, nicht zu leisten (vgl. dazu u.a. Pasternack und Beer 2022). Vielmehr möchten wir Beobachtungen skizzieren, Herausforderungen benennen, Fragen formulieren und Vorschläge unterbreiten, kurz: Eine Diskussion über externe Wissenschaftskommunikation in den Popular Music Studies anstoßen.

Aufmerksamkeit, Relevanz und Freiheit der Forschung

Wie oben bereits ausgeführt, ist externe Wissenschaftskommunikation auch politisch gewollt (BMBF 2019) und wird für die Akquise von Drittmitteln – und damit für erfolgreiche akademische Karrieren (Jungbauer-Gans und Gross 2012) – immer wichtiger. Dies kann unserer Ansicht nach ein Spannungsfeld befördern, das das Ringen um öffentliche Aufmerksamkeit und Fördergelder, unterschiedliche Definitionen von relevanter Forschung sowie die Freiheit der Forschung umfasst (vgl. dazu auch Dernbach, Kleinert und Münder 2012, 2). Möchten Forscher*innen in Anträgen oder Bewerbungen ihre Kompetenzen im Bereich externer Wissenschaftskommunikation ausweisen und zeigen, dass sie auch hier zur Spitze ihres Feldes gehören, steigt der Druck, professionelle Formate und Gatekeeper mit großer Reichweite zu nutzen – also das eigene Forschungsprojekt beispielsweise eher in landesweiten Rundfunk- und Fernsehsendungen oder Printmedien zu präsentieren als etwa wissenschaftskommunikativ aufbereitete Infoflyer am eigenen Institut auszulegen. Nun ließe sich weiter argumentieren, dass es eines bestimmten Themenzuschnitts bedarf, um entsprechende Kanäle nutzen zu können und für sie attraktiv zu sein. Das bedeutet beispielsweise, dass die Forschungsthemen auf ein ausreichend großes öffentliches Interesse stoßen sollten, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppen auf sich zu ziehen (vgl. dazu auch Heißmann 2012, 221f.).

Diese Kombination aus der zunehmenden Bedeutung externer Wissenschaftskommunikation und ihrer aufmerksamkeitsökonomischen Anlage birgt unserer Ansicht nach die kritisch zu betrachtende Möglichkeit, dass öffentliche Aufmerksamkeit als Relevanzkriterium für Forschung und deren finanzielle Förderung an Gewicht gewinnt. Überspitzt formuliert ließe sich fragen: Soll jetzt nur noch gefördert werden, was in ausreichend großen (Teil-)Öffentlichkeiten auf Interesse stößt und sich gut in Kommunikationsangebote überführen lässt? Solch ein an Aufmerksamkeit orientierter Begriff von Relevanz bemisst sich u.a. an Breitenwirksamkeit sowie einer marktförmigen Nachfrage und reiht sich damit in eine neoliberale Verwertbarkeitslogik ein.

Folgt man diesem Verständnis, sehen wir ein mögliches Spannungsverhältnis zwischen externer Wissenschaftskommunikation und der Forschungsfreiheit der Popular Music Studies, denn: Indem externe Wissenschaftskommunikation für die Forschungsfinanzierung wichtiger wird und gleichzeitig erfolgreiche externe Wissenschaftskommunikation an ihrer Reichweite bemessen wird, werden vermutlich weniger Anreize für Forschungsprojekte geschaffen, die aus dem persönlichen Interesse der Wissenschaftler*innen und den von den Popular Music Studies selbst formulierten Forschungsdesiderata hervorgehen. Stattdessen wird die Attraktivität derjenigen Forschung gesteigert, die öffentliche Aufmerksamkeit generiert, womit der Wissenschaft ihre Themen zwar nicht zwingend, aber systemisch aufgedrängt werden.

Eine Möglichkeit, einen Umgang mit diesem Spannungsfeld zu finden, könnte darin bestehen, einen nuancierteren Relevanzbegriff zu nutzen, der das öffentliche Interesse ergänzt und den die Popular Music Studies für sich stark machen können (vgl. dazu auch Wissenschaftsrat 2021, 36f.).[5] Hier lässt sich beispielsweise an die von der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) initiierte Stellungnahme anknüpfen, die auf die BMBF-Veröffentlichung (2019) reagierte und die u.a. auch von der Gesellschaft für Popularmusikforschung unterzeichnet wurde (DGS 2020). Diese schlägt als ergänzende Relevanzkriterien die Produktion von Unsicherheit, Entwicklung von Kritik, Steigerung von Komplexität und Nuancierung vor. Diese Kriterien sehen wir als Stärken zahlreicher Forschungen in den Popular Music Studies und halten sie damit – wenig überraschend – auch für relevant. Gleichzeitig ergeben sich aus diesen Stärken teilweise weitere Herausforderungen für die externe Wissenschaftskommunikation der Popular Music Studies, die wir im Abschnitt zu Komplexität und ihrer Reduktion weiter thematisieren werden.

Um bei diesen grundsätzlichen Überlegungen zur Relevanz der Forschung nicht missverstanden zu werden, bedarf es vielleicht einer Klarstellung: Uns geht es nicht darum, Forschung, die auf großes öffentliches Interesse und damit verbundene Sichtbarkeit stößt, ihre Relevanz abzusprechen. Vielmehr halten wir – um nur zwei Beispiele zu nennen – Forschungen zu Zusammenhängen von populärer Musik und nationaler Identität (u.a. Schiller 2018) oder Ökosystemen (u.a. Devine 2019), die ein großes Medienecho erhalten haben, für überaus relevant.[6] Wir wenden uns lediglich gegen eine Haltung, die Forschung für weniger relevant erklärt, weil sie keine aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen berührt und deshalb außerhalb der Wissenschaft möglicherweise weniger rezipiert wird. Unsere Vorbehalte richten sich gegen die Möglichkeit, die Relevanz von Forschung in besonderem Maße am öffentlichen Interesse für ein Thema zu bemessen. Denn dann ist die Freiheit der Forschung insofern in Gefahr, als dass erkenntnis- und eigeninteressegeleitete Forschung zugunsten von aufmerksamkeitsökonomisch motivierten Projekten verdrängt wird.

Herausforderungen einer partizipativen Wissenschaftskommunikation

Neben informierenden Formaten sollen bei externer Wissenschaftskommunikation auch partizipative Formen eine zentrale Rolle spielen (FactoryWissKomm 2021, 9). Partizipative Wissenschaftskommunikation hat das Ziel, den „Dialog zwischen Forschenden und der Bevölkerung [zu] fördern“ (Mede 2022, o.A.). An diese Zielgruppe sollen also nicht nur im Sinne eines „Defizit-Modells“ (FactoryWissKomm 2021, 9) Informationen ​​von der Wissenschaft kommuniziert werden, sondern sie sollen auf den folgenden drei Ebenen eingebunden werden: „(1) Partizipation in Bezug auf Ziele, Agenda, Governance, Rahmenbedingungen von Forschung (z.B. Bürger*innendialoge, Konsensuskonferenzen […]), (2) Partizipation als direkte Beteiligung an Forschung (z.B. Citizen Science, Open Science), (3) Partizipation im Sinne von Erleben, Mitmachen, Mitdiskutieren als wechselseitiges Lernerlebnis für alle Beteiligten (z.B. in Science-Centern, Schüler*innen-Labore)“ (ebd., 53).

Will man einer partizipativen Wissenschaftskommunikation Rechnung tragen, braucht es bestimmte Formen von Partnerschaften und Kollaborationen zwischen Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen, dem Bildungssektor und der Zivilgesellschaft. Hier stellt sich u.a. die Frage, wie diese Partnerschaften organisiert und aufrechterhalten werden können.[7] Würden die Popular Music Studies sich stärker hinsichtlich eines partizipativen Modells entwickeln wollen, bräuchte es eine systematische Bedarfsanalyse und eine verstärkte Netzwerkarbeit, um Kooperation und Kollaborationen anzuregen. Denn bisher existiert nach unserem Kenntnisstand in dieser systematischen, langfristigen und institutionalisierten Form keine Zusammenarbeit zwischen Forscher*innen aus den Popular Music Studies und externen Akteur*innengruppen. Würde man diese Entwicklung anstreben, wären die Popular Music Studies durch ihre häufig mehrfachqualifizierten Forscher*innen, die beruflich auch als Musiker*innen, Journalist*innen, Promoter*innen usw. Arbeitserfahrung gesammelt haben, sicherlich gut aufgestellt.

Mit Formen der direkten Beteiligung an Forschungsarbeit oder Partizipation an Agenden, Zielen usw. stellt sich unseres Erachtens auch die Frage nach der Zugänglichkeit: In welcher Sprache wird diskutiert? Zu welchen Zeiten finden diese Veranstaltungen statt? Wer von den beteiligten Personen wird durch eine wissenschaftliche Stelle finanziert, wessen Arbeitskraft fließt unentgeltlich in das Projekt?

Eine weitere Herausforderung liegt in der Reduktion von „Informations- und Kommunikationshürden zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit“ (Mede 2022, o.A.) wie sie etwa durch Bezahlschranken von Wissenschaftsverlagswebseiten existieren. Eine Lösung wäre hier, Forschungsarbeit kostenfrei auf öffentlichen Portalen zugänglich zu machen. Nachdem eine Vielzahl von Universitäten die Möglichkeit anbietet, Open Access im Eigenverlag zu publizieren, könnte hier angesetzt werden und diese Form der Veröffentlichung attraktiver gestaltet werden, indem die Reichweite und Sichtbarkeit dieser Beiträge erhöht wird – etwa durch Qualitätssicherungsverfahren wie Peer Review-Verfahren.

Interaktionen unterschiedlicher sozialer Welten

Wir gehen von der Annahme aus, dass sich wissenschaftliche Disziplinen und Felder als soziale Welten begreifen lassen. Als solche stellen sie kollektive Akteure dar, die gewissermaßen ein Eigenleben entfalten, indem ihre Mitglieder u.a. gemeinsame Perspektiven teilen, sich einer Verpflichtung zu kollektivem Handeln verschreiben und darauf aufbauend eigene Handlungsideologien und -routinen entwickeln (Clarke, Friese und Washburn 2018, 71). Als soziale Welt in diesem Sinne lässt sich beispielsweise auch Journalismus beschreiben, der einen zentralen Kooperationspartner für Wissenschaftler*innen darstellt, die externe Wissenschaftskommunikation betreiben. Trotz der teils erheblichen Schnittmengen zwischen diesen Welten (Journalismus und Wissenschaft) machen sich in ihrer Interaktion Diskrepanzen bemerkbar, da sie Eigenleben mit je spezifischen Handlungsroutinen entwickeln, die nicht unbedingt kompatibel sind. Dies umfasst grundlegende Standards und Selbstverständnisse des Arbeitens (z. B. Qualitätsmerkmale wissenschaftlichen Arbeitens, s. nächster Abschnitt) ebenso wie Fragen alltäglicher Arbeitsroutinen (z. B. Zeitmanagement).[8] Der wissenschaftliche Arbeitsalltag ist anders geplant als etwa kurzfristige Interview- oder Statementanfragen aus Medienbetrieben: Die Zeitspanne von der Fragestellung bis zum Redaktionsschluss ist bei einer Zeitung wesentlich kürzer, Antworten müssen quasi schon „da und fertig sein“ anstatt erst erarbeitet zu werden. Sollten sich Wissenschaftler*innen an das redaktionelle Tempo anpassen, wenn sie als Expert*innen für O-Töne angefragt werden – oder braucht es grundsätzlich andere Formen der Zusammenarbeit? Wie langfristig muss eine derartige Zusammenarbeit angelegt werden, damit sie produktiv wird und eine nachhaltige Wissensgrundlage entwickelt, die weiterführende Beiträge nutzen können?

Die FactoryWisskomm schlägt hier zum einen Maßnahmen zur Sicherung und Stärkung des Wissenschaftsjournalismus vor, wie die verstärkte Forschung über Wissenschaftsjournalismus oder den Ausbau von Nachwuchsprogrammen und Weiterbildungsförderung. Auf diese Weise können mehr Forscher*innen bereits während ihrer Ausbildung an Universitäten Einblicke in den journalistischen Alltag erhalten sowie Medienkompetenzen und Kenntnisse über Wissenschaftsjournalismus und entsprechende Karrieremöglichkeiten erhalten. Zudem empfiehlt die FactoryWisskomm die Einrichtung intermediärer Strukturen, in denen Journalismus und Wissenschaft verstärkt zusammenarbeiten. Exemplarisch wird das Science Media Center Germany genannt, in dem Volontariatsstellen für Journalist*innen und Wissenschaftler*innen eingerichtet werden sollen. Weiterhin schlägt die FactoryWisskomm die Einrichtung von RegioScienceDesks vor, eine wissenschaftsjournalistische Redaktion, die für Lokal-/Regionalzeitungen produziert (FactoryWisskomm 2021, 65–77). Obwohl die FactoryWisskomm mehrfach betont, dass diese Ideen fächerübergreifend angedacht sind, gälte es zu diskutieren, mit welchen Themen und Schwerpunkten die Popular Music Studies vertreten sein könnten.

Komplexität und ihre Reduktion

Aus der Interaktion unterschiedlicher sozialer Welten mit ihren je eigenen Ansprüchen an wissenschaftliches Arbeiten und Wissen sowie deren Darstellung erwachsen Fragen nach der inhaltlichen und formalen Gestaltung entsprechender Kommunikationsangebote. Zu diskutieren gälte es unseres Erachtens, wie man mit dem Spannungsfeld von Komplexität und ihrer Reduktion unter der Berücksichtigung der jeweiligen Zielgruppe umgeht. Solch eine Reduktion würde einerseits die Darstellung der Forschungsergebnisse betreffen, die in ihrer Detailliertheit und Tiefe komprimiert werden müssen. Zum anderen müsste auch der Forschungsprozess anders abgebildet werden, was z.B. bedeutet, die Aufarbeitung des Forschungsstandes samt zugehöriger Kritik, die verwendete Theorie oder auch die methodische Durchführung zu verkürzen (vgl. dazu auch Jeggle, Buch und Sondermann 2022).

Eine Extremposition, wie sie uns auch in der Summer School begegnete, ist die Verweigerung von Komplexitätsreduktion mit dem Argument, dass es einer komplexen Form und Sprache bedarf, um komplexe Inhalte angemessen darzustellen. In eine ähnliche, wenn auch weniger drastische Richtung weisen Lisa Scharrer et al. (2012), die beobachtet haben, dass Lai*innen sich verstärkt auf die eigene Alltagserfahrung anstatt auf wissenschaftliche Erkenntnisse verlassen, wenn letztere simplifiziert dargeboten werden. Ein Versuch, Komplexitätsreduktion jedoch nicht komplett aufzugeben, könnte in einer Strategie bestehen, die sich auf Reduktionen einlässt, dabei aber trotzdem darum bemüht ist, Komplexität zu markieren, indem etwa Reduktionen als solche explizit gemacht werden. Die ambivalente Notwendigkeit von Komplexitätsreduktion wird auch im Positionspapier des Wissenschaftsrates betont (Wissenschaftsrat 2021, 40f.).

Die Aufbereitung von Forschung für externe Wissenschaftskommunikation konfrontiert uns also mit einem Spannungsfeld: Auf der einen Seite sind Heterogenität, Komplexität und Unsicherheiten häufig konstitutiv für unsere Forschungen und unsere Forschungsgegenstände; es zeichnet wissenschaftliche Arbeit aus, dass sie die Reichweite ihrer Aussagen reflektiert. Auf der anderen Seite erfordert externe Wissenschaftskommunikation scheinbar, diese Aspekte in den Hintergrund zu stellen, sobald wir unsere Arbeiten kommunizieren wollen. Verlangt „gute“ Wissenschaftskommunikation also, „schlechte“ Forschung zu kommunizieren? Um die Komplexität von Forschungsergebnissen zu reduzieren, ohne dabei an Qualität einzubüßen, empfiehlt die FactoryWissKomm, dass die Mitglieder der Allianz der Wissenschaftsorganisationen gemeinsam mit dem Bundesverband Hochschulkommunikation und Wissenschaft im Dialog, Leitlinien zur Qualitätssicherung in der Wissenschaftskommunikation entwickeln, die den jeweiligen Institutionen zugänglich gemacht werden. Zudem sollen Beratungsstrukturen in Form von Sprechstunden eingerichtet werden und „Anreizstrukturen für den Aufbau von Rahmenbedingungen, Kapazitäten und Kompetenzen zur Qualitätssicherung vor Ort“ (FactoryWisskomm 2021, 47ff.) in Form von Wettbewerben geschaffen werden.

Arbeitsbelastung, fehlende Expertise und geringe Anreize

Aus der Publikation der FactoryWissKomm wird deutlich, wie viel Aufbauleistung noch nötig sein wird, um sich der Visionen des BMBF anzunähern. Zu den geplanten Anpassungsstrategien fragen wir uns zudem, wer diese zusätzliche Arbeitsbelastung übernehmen soll. Sollen prekär beschäftigte Promovierende und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen während ihrer Arbeitszeit über Forschungsergebnisse twittern? Im Feierabend? Diese Bedenken teilen die Betroffenen. So zeigt eine Befragung des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation, dass 83% aller befragten Wissenschaftler*innen Zeitmangel und 63% fehlende Ressourcen als Barrieren nennen, selbst Wissenschaftskommunikation zu betreiben (Ziegler et al. 2021). Neben der hohen Arbeitsbelastung beurteilen 29% der Studienteilnehmer*innen ihre Expertise in Bezug auf Wissenschaftskommunikation als zu gering (ebd., 61f.). Der Wissenschaftsrat bemerkt hierzu: „Nicht immer […] sind ausreichende Vermittlungskompetenzen für eine professionelle Wahrnehmung dieser Aufgaben vorhanden; daher müssen sie bei Bedarf Qualifizierungsangebote finden“ (Wissenschaftsrat 2021, 25).

Die Teilnahme an diesen Qualifizierungs- und Weiterbildungsangeboten kosten die Wissenschaftler*innen zunächst einmal Zeit – was im Konflikt steht mit dem Umstand, dass nach wie vor wissenschaftliche, peer reviewte Veröffentlichungen die „harte Währung“ für wissenschaftliche Karrieren darstellen, Engagement in der Wissenschaftskommunikation hingegen weniger bis gar nicht honoriert wird.[9]

Zudem kann Wissenschaftskommunikation sogar negative Konsequenzen für Wissenschaftler*innen haben. So forscht und publiziert beispielsweise der Musikwissenschaftler Thorsten Hindrichs über u.a. rechtspopulistische Sentiments und Rechtsrockphänomene und erhält durch Interviews zu diesen Themen immer wieder mediale Sichtbarkeit (vgl. bspw. Freitag 2013; Sommer 2018). Eine Folge davon ist, dass er beleidigende, sexistische oder rassistische Zuschriften per Email oder auf Social Media erhält (Hindrichs, „CN übelster #Rassismus.“, Hindrichs, „Hmm, einerseits.“). Beleidigende Kommentare richten sich nicht nur explizit gegen den Wissenschaftler selbst, sie stellen zudem eine erhöhte Kommunikationsanforderung im Arbeitsalltag dar, für und auf die Wissenschaftler*innen in der Regel nicht ausgebildet und vorbereitet werden. Außerdem enden diese Auseinandersetzungen nicht nach Feierabend und hinterlassen nicht nur Spuren in den Social Media Accounts der betreffenden Personen, sondern auch in ihren Privatleben. Hier stellt sich einerseits die Frage, inwiefern die arbeitgebende Institution wie Universität oder Hochschule ihre Forscher*innen unterstützen könnte, andererseits aber auch, auf welchen Schutz, auf welche Ressourcen freie Wissenschaftler*innen in solchen oder ähnlichen Fällen zurückgreifen können. Solange diese Herausforderungen nicht geklärt sind, bleiben die Anreize für Wissenschaftskommunikation eher gering.

Die FactoryWisskomm geht auf solche Fragestellungen nicht ein, sondern arbeitet ein zukünftig zu installierendes Anreizsystem heraus (FactoryWisskomm 2021, 23ff.). Dazu gehören für „Junior Level“ und „Senior Level“ sichtbar ausgesprochener Dank und Feedback in Form von „Erwähnung durch Leitungsebene, Dankesschreiben, Veröffentlichungen, Preise, Medienresonanzanalysen“ (ebd., 25). Inwieweit diese Maßnahmen bei Berufungsverfahren für Professuren berücksichtigt werden oder wie Wissenschaftler*innen durch ihre Forschungseinrichtungen unterstützt werden, wenn z.B. ein Beitrag zu rechtspopulistischen Einstellungen im Deutschrock ins Kreuzfeuer rechter User*innen gerät, erwähnt die Publikation nicht.

Potenziale und Herausforderungen der Popular Music Studies

Nachdem wir bisher Herausforderungen behandelt haben, denen sich Forscher*innen weitgehend unabhängig von ihrer disziplinären Verortung stellen, nehmen wir nun gezielt die Popular Music Studies und externe Wissenschaftskommunikation in den Blick. Hierbei beleuchten wir zum einen die Potenziale für externe Wissenschaftskommunikation, die dieses Forschungsfeld aufgrund seiner Verfasstheit und seiner Fokussierung auf populäre Musik im weitesten Sinne bietet. Zum anderen wollen wir auf spezifische Herausforderungen externer Wissenschaftskommunikation für die Popular Music Studies eingehen.

Ein Merkmal, das die Popular Music Studies prägt, besteht darin, dass die kommentierende und analytische Beschäftigung mit populären Kulturen und ihrer Musik nicht allein auf den Berufsstand der Wissenschaftler*innen begrenzt ist: u.a. Musikjournalist*innen waren und sind aktive Stimmen in der Analyse populärer Musiken (Ahlers und Jacke 2017, 5f.). Hinzu kommt, dass ebendiese Stimmen nicht parallel und unabhängig neben den Popular Music Studies existieren; auf inhaltlicher Ebene waren Musikjournalist*innen zentrale Impulsgeber*innen für die akademische Auseinandersetzung mit populärer Musik und personelle Transfers zwischen den Bereichen Popkulturforschung und Popkulturproduktion prägen deren Verhältnis zueinander.[10] Diese Nähe kann den Popular Music Studies für externe Wissenschaftskommunikation eine Chance bieten, da bereits Kontakte zu Kanälen bestehen, die mit einem umfangreichen Erfahrungsschatz Personengruppen jenseits von wissenschaftlichen Veröffentlichungen erreichen und somit Forscher*innen bei der angemessenen Aufbereitung ihrer Forschungsinhalte unterstützen könnten. Diese Möglichkeit wird bereits genutzt – als eines von vielen Beispielen kann hier etwa Wolf-Georg Zaddach genannt werden, der für eine Titelstory des Magazins „Rock Hard“ über seine Dissertation zu Heavy Metal in der DDR interviewt wurde (Stratmann 2019).

Die perspektivische Heterogenität der Popular Music Studies kann sich auf inhaltlicher Ebene als Stärke herausstellen und ihre Relevanz in Form der von der DGS vorgeschlagenen Kriterien unterstreichen. Die zahlreichen Akteur*innen blicken mit ihrer je spezifischen Perspektive auf das Feld populärer Musikkulturen, was widersprüchliche Ansichten nicht ausschließt. Diese perspektivische Vielfalt steht einer kanonisch-monolithischen Betrachtung entgegen, verdeutlicht die Komplexität der behandelten Phänomene und nuanciert potenziell deren Thematisierung. Gleichzeitig stellt die beschriebene Heterogenität der Diskurslandschaft eine Herausforderung dar, da die Beziehungen der diversen Akteur*innen von unterschiedlichen Machtverhältnissen geprägt sind. In der konkreten Kooperation zwischen Popular Music Studies und journalistischen Medien müssen unter Umständen grundlegende Verständnisse von Wissen, Prinzipien von Wissenschaftlichkeit sowie die Aspekte ausgehandelt werden, die weiter oben mit der Interaktion unterschiedlicher sozialer Welten und dem Spannungsfeld zwischen Komplexität und ihrer Reduktion benannt wurden.

Über die inhärente Heterogenität hinaus besteht eine weitere Besonderheit – zumindest von Teilen der Popular Music Studies-Community – in Forschungsinteressen, die auf Musik im engen Verständnis von Klangstrukturen und damit auf Musikanalysen gerichtet sind.[11] Damit geht eine spezifische Herausforderung einher, denn musikanalytische Forschungen für eine nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeit aufzubereiten, erfordert sowohl von den Forscher*innen als auch von den Rezipient*innen häufig Übersetzungsleistungen, da die spezifische Klanglichkeit des Forschungsgegenstands sowohl in Textform als auch in Bildform nicht reproduzierbar ist. Das bedeutet wiederum, dass die im Rahmen externer Wissenschaftskommunikation beliebte Verwendung visueller Hilfsmittel trotz verschiedener Visualisierungsmöglichkeiten an ihre Grenzen gerät. Dasselbe gilt zwar für interne Wissenschaftskommunikation in Formaten, in denen Forscher*innen ihre musikanalytischen Studien für Kolleg*innen aufschreiben, allerdings müssen Musikanalytiker*innen im Falle externer Wissenschaftskommunikation Adressat*innen berücksichtigen, die für die nötigen Übersetzungsleistungen zwischen Text bzw. Bild und Klang vermutlich unterschiedlich gut ausgebildet sind. Ein naheliegender Ausweg scheint es daher zu sein, für die Kommunikation von Musikanalysen auf audiovisuelle Formate zurückzugreifen, wie dies beispielsweise von verfügbarer Freeware auf einer rein technischen Ebene ermöglicht wird.[12] Allerdings ist hier eventuell fehlende Expertise auf Seiten der Forschenden zu berücksichtigen, da ein entsprechender Umgang mit audiovisuellen Medien nicht zwingend Teil ihrer Ausbildung ist.

Nichtsdestotrotz bietet musikalischer Klang den Popular Music Studies Potenziale für externe Wissenschaftskommunikation. So können Akteur*innen der Popular Music Studies mit ihrer musikbezogenen Expertise möglicherweise neue Vermittlungsformate entwickeln, die der Kommunikation von Ergebnissen und der Sichtbarmachung von Forschungsprozessen dienen. Ein Beispiel, das in diese Richtung weist, ist der Musiker*innen- und Forscher*innenverbund Arkestrated Rhythmachine Komplexities (ARK, 2019).In Installationen und Sound Lectures versucht Arkestrated Rhythmachine Komplexities Möglichkeiten zu eröffnen, elektronische MusikmachDinge hinsichtlich der Verflechtungen ihrer dinglichen Materialität und Visualität, des ihnen kulturell eingeschriebenen Wissens und dessen Irritation mit der klanglichen Materialität ihrer Rhythmuspattern zu erkunden. In diesen Sound Lectures durchlaufen Teilnehmer*innen eigene Forschungsprozesse, in dessen Verlauf auch klangliche Materialität eine zentrale Rolle spielt. Durch den potenziellen Rückgriff auf eigene Hörerfahrungen werden Wissensformen aktiviert, die nicht unmittelbar sprachlich explizierbar sind. Sound Lectures und Installationen schaffen die Möglichkeit, auf Klang als Wissensspeicher und -generatoren zuzugreifen. Hierin sehen wir ein lohnenswertes, genuines Potenzial für die externe Wissenschaftskommunikation der Popular Music Studies.

Darüber hinaus vertreten einige Stimmen in den Popular Music Studies die These, dass populäre Musik als Seismograph „gesellschaftlicher, politischer, ökonomischer, ökologischer, medialer, künstlerischer und technologischer Transformationen“ (IASPM D-A-CH Vorstand und Beirat et al., n.d.) betrachtet werden kann. Denn in ihr und durch sie werden „Spannungs­felder (Um)Brüche und Konfliktlinien nicht nur ‚sichtbar‘, ‚hörbar‘ und ‚spürbar‘, sondern auch kommunizier- und damit verhandelbar“ (ebd.; vgl. dazu auch Jacke 2006; Papenhagen 2016, 12ff.). Eine Auseinandersetzung mit populärer Musik aus dieser Perspektive kann zu Ergebnissen führen, die gesamtgesellschaftliche Zustände und Entwicklungen aufzeigen und damit möglicherweise auf besonderes Interesse unterschiedlicher Zielgruppen stoßen. Diese Qualität würde entsprechende Forschungsergebnisse in besonderer Weise geeignet für externe Wissenschaftskommunikation erscheinen lassen. Gleichzeitig halten wir es weiterhin für wichtig, zu betonen, dass eine große Reichweite nicht das einzige Kriterium für Forschungsrelevanz darstellen sollte.

Fazit und Ausblick

Ausgangspunkt unseres Artikels war die Beobachtung, dass externe Wissenschaftskommunikation auch in Deutschland immer wichtiger wird. In diesem Artikel haben wir versucht, Impulse für eine Auseinandersetzung der Popular Music Studies mit dieser Thematik zu setzen. Dafür haben wir grundlegende Herausforderungen von externer Wissenschaftskommunikation skizziert und sind anschließend auf die spezifischen Herausforderungen und Potenziale der Popular Music Studies eingegangen.

Im Folgenden möchten wir noch einmal die wesentlichen Punkte zusammenfassen, die es unseres Erachtens in einer Diskussion über externe Wissenschaftskommunikation zu berücksichtigen gälte, bevor wir abschließend im Sinne eines Ausblicks noch drei weitere Vorschläge unterbreiten, wie mit dem Thema in den Popular Music Studies zukünftig umgegangen werden könnte.

Unseres Erachtens braucht es u.a. eine Debatte über das Spannungsverhältnis zwischen externer Wissenschaftskommunikation und der Forschungsfreiheit sowie über einen Relevanzbegriff, der der Produktion von Unsicherheit, Entwicklung von Kritik, Steigerung von Komplexität und Nuancierung Rechnung trägt. Zudem gilt es bei der Verstärkung von partizipativen Wissenschaftskommunikationsformaten auch Aspekte wie Barrierefreiheit bzw. -armut, Bezahlung und Open Access-Zugänge zu Forschungsergebnissen zu berücksichtigen. Neben grundsätzlichen Anliegen wie der Einrichtung von Weiterbildungsformaten für externe Wissenschaftskommunikation und der Ausstattung mit zeitlichen und personellen Ressourcen, liegt eine große Herausforderung u.a. in einem adäquaten Umgang mit persönlichen Angriffen auf Forscher*innen als Folge von Wissenschaftskommunikation. Es gilt für Forschungseinrichtungen folglich, nicht nur ein Anreizsystem einzurichten, sondern auch kommunizierenden Forscher*innen den Rücken zu stärken und ein Sicherheitsnetz einzurichten, das in Extremfällen wie Shitstorms und/oder Angriffen von rechts greift.

Über die genannten Punkte hinaus erscheint es uns zudem hilfreich, erstens eine systematische Sammlung von Beispielen für externe Wissenschaftskommunikation in den Popular Music Studies anzulegen und dabei auch einen Blick ins Ausland zu werfen. Ein umfangreicherer Überblick über bisherige Aktivitäten würde zur gesteigerten Sichtbarkeit dieser Arbeit beitragen und könnte helfen, vorhandene Erfahrungswerte herauszustellen und Next Practice-Beispiele für die eigene externe Wissenschaftskommunikation zusammenzutragen. Eine entsprechende Zusammenstellung würde sich über einen Überblick hinaus auch dafür anbieten, detailliertere Forschungen zur Praxis externer Wissenschaftskommunikation in den Popular Music Studies anzustellen – denkbar wären hier etwa empirische Studien aus dem Feld der Medienwirkungsforschung zur Rezeption von verschiedenen Wissenschaftskommunikationsformaten.

Zweitens dürfte es im gleichen Zuge außerdem sinnvoll sein, den Begriff „Wissenschaftskommunikation“ in der Forschungscommunity der Popular Music Studies bewusst zu verwenden und entsprechende Arbeiten unter diesem Label zu verhandeln. Die Praxis mag bereits vorhanden sein, die Benennung dieser Praxis steht hingegen noch aus und würde einige Vorteile mit sich bringen. Man könnte etwa sehr grundlegend argumentieren, dass das Sprechen über die Praxis – und somit ihre Reflexion und Kritik – erst durch ihre Benennung möglich wird. Darüber hinaus könnte die Arbeit, die in den oben genannten Beispielen steckt, mehr Anerkennung finden. Indem wir nämlich explizit von „Wissenschaftskommunikation“ sprechen, können diese Bemühungen als Teil des Arbeitsprofils von Forscher*innen ernster genommen werden und beispielsweise neben Monographien, Beiträgen in Peer Reviewed Journals usw. eine eigene Kategorie in Publikationslisten bilden und so z.B. den Einzug in Berufungsverfahren finden. Ein weiterer Vorteil besteht schließlich darin, dass scheinbar disparate Phänomene im Rahmen eines übergreifenden Konzepts zusammengedacht werden könnten (z.B. das Kuratieren einer Ausstellung und die Aufnahme eines Podcasts).

Gleichzeitig bräuchte es eine Diskussion und Präzisierung des Begriffs, damit er nicht inflationär verwendet wird. Wenn nämlich jeder kommunikative Akt von Wissenschaftler*innen als externe Wissenschaftskommunikation bezeichnet werden kann, könnte man fragen, worin dann noch der Mehrwert dieser Bezeichnung besteht. Eine Herausforderung könnte an dieser Stelle erneut die disziplinäre Diversität der Popular Music Studies darstellen. Es ließe sich nämlich fragen: Wie soll sich ein Feld, das sich „Popular Music Studies“ nennt und sich nicht einmal auf einen Begriff von „Popular Music“ einigen kann, auf eine gemeinsame Definition von „Wissenschaftskommunikation“ verständigen? Eine einheitliche Verwendung ist zwar vermutlich gar nicht notwendig oder erstrebenswert, aber eine Begriffsdiskussion erscheint uns nötig zu sein.

Sowohl für die Beispielsammlung als auch die Begriffsdiskussion und -etablierung bedarf es drittens wiederum einer vernetzenden Infrastruktur. Dies könnte zum Beispiel in Form einer AG Externe Wissenschaftskommunikation, einer informellen Interessengruppe o.Ä. geschehen. Besonders vielversprechend erscheint es uns dabei, die perspektivische Heterogenität der Popular Music Studies als eine wertvolle Ressource für ihre externe Wissenschaftskommunikation zu betrachten und daher explizit diverse Akteur*innen in die Diskussion einzubinden.


Zu den Autor*innen

Chris Kattenbeck, Lehramtsstudium der Fächer Musik und Geschichte an der WWU Münster (M.Ed.), Studium Musikwissenschaft an der HfMT Köln (M.A.), 2016–18 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Siegen, 2019–20 Promotionsstipendiat, seit 10/2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln. Dissertation zur Manifestation, Konstitution und Entwicklung künstlerischer Handlungsfähigkeit beim Hip Hop-Beatmaking.

Svenja Reiner studierte Anglistik, Amerikanistik, Wirtschaftswissenschaften (B.A.), Internationales Kunstmanagement (M.A.) und Musikwissenschaften (M.A.) und forscht kulturwissenschaftlich zu und mit musikalischen Phänomenen. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturpolitik (2020–22) und am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück (2017–21). Aktuell leitet sie INSERT FEMALE ARTIST – Literaturfestival für feministische Stimmen und promoviert an der Hochschule Osnabrück und an der Universität Siegen zu Fankulturen in der Neuen Musik.

Daniel Suer, Lehramtsstudium Musik („Großfach“) und Englisch an der Universität Siegen (1. Staatsexamen) sowie Studium Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik und Tanz Köln (M.A.). Aktuell Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promotionsprojekt an der Universität Siegen im Rahmen des DFG-Projekts „Das Verhältnis von Musik und Tanz im Heavy Metal“.


Anmerkungen

[1] Im vorliegenden Artikel verstehen wir Kommunikation nicht als lineares Modell, nach dem ein Kommunikationsinhalt von einer*m Sender*in an eine*n Empfänger*in lediglich übermittelt wird. Stattdessen entsteht Kommunikation erst aus der Wechselseitigkeit der beteiligten Akteur*innen. Somit rückt zusätzlich zur Produktion des kommunikativen Inhalts (Encoding) explizit dessen (Re-)Konstruktion durch Rezipient*innen (Decoding) in den Blick sowie die Differenzen, die hierzwischen entstehen (Hall 2005 [1980]). Aufgrund der Unwägbarkeiten im Rahmen des Decoding verstehen wir Aktivitäten wie die eingangs genannten Beispiele als Kommunikationsangebote und Wissenschaftskommunikation entsprechend als solche Angebote, die auf wissenschaftliches Wissen und wissenschaftliche Arbeit fokussieren.

[2] Im Anschluss an Florian Heesch verstehen wir die Popular Music Studies als ein internationales Forschungsfeld, an dem verschiedene Disziplinen beteiligt sind und in dessen Mittelpunkt die vielfach inter- oder transdisziplinär verfasste Erforschung von populärer Musik im weitesten Sinne steht (Heesch 2017, 296; vgl. dazu auch Ahlers und Jacke 2017, 6f.; Appen, Grosch und Pfleiderer 2014).

[3] Zu den Ausnahmen gehören etwa einzelne Beiträge in dem von Susanne Binas-Preisendörfer, Jochen Bonz und Martin Butler herausgegebenen Sammelband Pop / Wissen / Transfers (2014).

[4] Vgl. für weitere Einblicke die Tumblr-Seite der Summer School.

[5] An dieser Stelle können wir nicht die grundsätzlichen Vor- und Nachteile von forschungsbezogenen Relevanzkriterien ausarbeiten, sondern setzen uns mit den Vorgaben des BMBF auseinander, in denen bereits Relevanzkriterien enthalten sind. Zunächst halten wir es für unerlässlich, diese zu diskutieren.

[6] Vgl. zum Medienecho zu Schiller; zum Medienecho zu Devine.

[7] Einen Einblick in den Arbeitsaufwand von partizipativen Formaten gibt es zur Zeit im Museumsdiskurs (vgl. Mucha und Oswald 2021).

[8] Hinsichtlich weiterer Herausforderungen der Zusammenarbeit wie Zeitpunkt, Themensetzung, Popularisierung und weitere Interessenskonflikte beider Seiten, siehe (Heißmann 2012), (von Aretin 2012).

[9] Vgl. für die Diskussion der Reputation von Medienöffentlichkeit im Unterschied zur Reputation der Wissenschaftswelt (von Aretin 2012, 232).

[10] Christian Elster verweist im Zusammenhang der Annäherung von Popkultur und Wissenschaft zudem auf die Herausbildung der Figur der „Popintellektuellen“ (Elster 2021, 32).

[11] Für eine Verortung der Musikanalyse innerhalb der Popular Music Studies vgl. (Heesch 2017, 298f.).

[12] Zum Beispiel durch den Variations Audio Timeliner oder den Sonic Visualiser. Für eine Diskussion verschiedener Optionen und deren analytische Leistung vgl. (Steinbrecher 2016, 100ff.).


Quellenverzeichnis

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Zitiervorschlag

Kattenbeck, Chris, Svenja Reiner und Daniel Suer. 2022. „Kommuniziert Euch!? Externe Wissenschaftskommunikation und Popular Music Studies – ein Diskussionsanstoß“ In Transformational POP: Transitions, Breaks, and Crises in Popular Music (Studies), herausgegeben von Beate Flath, Christoph Jacke und Manuel Troike (~Vibes – The IASPM D-A-CH Series 2). Berlin: IASPM D-A-CH. Online unter www.vibes-theseries.org/kattenbeck-reiner-suer-wissenschaftskommunikation.

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Titelbild: ©Mikhail Nilov von Pexels


Abstract (English)

External science communication, understood as science-related communication that addresses non-scientific audiences, has become more important over the past few years. This is illustrated especially by its increasing relevance for public funding opportunities. Hence, it seems advisable to also attend to this topic in the field of Popular Music Studies. In this article, we share observations on external science communication, outline challenges and make suggestions as to how German-speaking Popular Music Studies could deal with this topic in the future.